Rinde Düman
Rinde Düman (Rindeya Nemire Cindi) ist im Jahr 1924 geboren. Ihr Vater hieß Nemir, ihre Mutter Bese. Aufgrund ständiger religiöser Verfolgung bzw. der Versuche, Andersgläubige zwangszukonvertieren, fanden bis zuletzt ungleich bewaffnete Auseinandersetzungen mit zahlenmäßig überlegenen und regierungsseitig gestützten radikalen Muslimen statt. In einer dieser Auseinandersetzungen verlor Rinde Düman ihren Vater im jungen Alter von 10 Jahren. Sie lebte zunächst bei ihrem Uronkel, mit dem sie jedoch aufgrund der anhaltend starken Unterdrückung durch Muslime und aufgrund dezimierter Familienangehöriger in den Irak flüchten musste. Nach der Rückkehr in die Heimat in das yezidische Dorf Silexere (Türkei) blieb sie dort und lebte bis zu ihrer Vermählung mit Hesen Düman im Jahre 1942 bei ihrer Mutter.
Sie hatte einen Stiefbruder, Izzettin K. und eine
Stiefschwester Bende Y..
Aus ihrer Ehe mit Hesen gehen 4 Söhne und 4 Töchter hervor.
Sie genoss aufgrund ihrer herzlichen, aufrichtigen und bodenständigen Art großes Ansehen in ihrer Familie, bei Verwandten, als auch bei aufgenommenen Dorfbewohnern und vielen anderen Bekannten in der Umgebung. Sie nahm eine führende Rolle an der Seite ihres Mannes ein und sorgte mit Herzblut und selbstloser Hingabe trotz schwierigster Umstände für ihre ganze Großfamilie.
Rinde Düman war fleißig und erledigte alle anfallenden dörflichen Tätigkeiten mit höchster Sorgfalt und Zuverlässigkeit. Ihre frühkindliche Prägung unter ärmlichsten und fordernden Umständen ließ Barmherzigkeit und Fairness mit Mitmenschen und Bedürftigen ihre dauerhaften Wegbegleiter werden. Sie erlitt diverse, zum Teil grausame und hässliche Schicksalsschläge, blieb trotzdessen aber ihren Wertevorstellungen von Nächstenliebe, Selbstlosigkeit und Fleiß immer treu.
Aufgrund verstärkter religiöser und politischer Konflikte in den kurdischen Regionen der Türkei musste sie mit ihrem Ehemann die Heimat im Jahr 1993 verlassen. Sie flüchtete nach Deutschland ins niedersächsische Oldenburg und bekam dort Asyl.
In der neuen aber fremden Heimat widmete Rinde Düman ihre ganze Aufmerksamkeit ihrer Familie und ratsuchenden Bekannten. Sie blieb bis zum Lebensende eine tragende Stütze, Vorbild und Anker für das Leben vieler Familienmitglieder und Bekannter.
Sie verstarb am 22.11.2013 infolge von Altersschwäche in der Ammerland Klink in Westerstede.
Rahma Xwede lê be.